Sonntag 17.Mai, 11.00 Uhr
„HAYDN der VOLLENDER, PERGOLESI das GENIE“

PROGRAMM

G.J. Werner
aus VI Fugen „Aus besonderer Achtung gegen diesen berühmten Meister nun herausgegeben von dessen Nachfolger J.Haydn“
(1804, Johann Strauß Vater wird geboren)
Fuge in F: Larghetto/Vivace
Fuge in d: Largo/Allegro
Fuge in c: Adagio ma poco/Allegro

G.B. Pergolesi
In coelestibus regnis
Antiphon für Alt, Streicher und B.c.
Andante/In coelestibus, Allegro assai/ Alleluja

G.B. Pergolesi
Concerto per due Clavicembali e Archi (1710-1736)
Allegro non assai, Adagio tardissimo, Allegro
Solsten: Norbert Zeilberger, Donat Deaky

J. Haydn
Salve Regina E Dur für Sopran-Solo, Chor, Streicher und Orgel
(1756, Mozart wird geboren)
Adagio/Salve Regina, Allegro/Ad te clamamus/Adagio, Allegro moderato/Eja ergo advocata, Adagio/Et Jesum, Andante un poco/O clemens
Solist: Alois Mühlbacher

* * *

G.J. Werner
aus VI Fugen „Aus besonderer Achtung gegen diesen Berühmten Meister nun herausgegeben von dessen nachfolger J.Haydn“
Fuge in c: Grave/Allegro
Fuge in d: Adagio ma poco/Allegro
Fuge in g: Adagio ma poco/Vivace

G.B. Pergolesi
Salve Regina f Moll für Alt, Streicher und B.c.
Largo/Salve Regina, Andante/At te clamamus, Largo/At te suspiramus, Andante/ Eja ergo, Amoroso/Et Jesum, Largo assai/O clemens o pia
Solist: Benjamin Lambrecht (Sängerknabe)

J. Haydn
Messe in F für 2 Soprane, Chor und Orchester
(1750, Bach stirbt)
Solisten: Alois Mühlbacher, Benjamin Bayer (Sängerknaben)


St. Florianer Sängerknaben, Leitung: Franz Farnberger
Ars Antiqua Austria, Leitung: Gunar Letzbor

Gunar Letzbor - Violine
Fritz Kircher - Violine
Barbara Konrad - Violine
Pablo de Pedro - Viola
Norbert Zeilberger - Orgel, Cembalo
Thomas Wall - Violoncello
Jan Krigovsky - Kontrabass
Deaky Donat - 2. Solist Cembalokonzert


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KRITIK: OÖ NACHRICHTEN
18. Mai 2009

Große kleine Stimmen

Am Sonntag gab es als Fiori musicali im Stift St. Florian eine Matinee mit den Sängerknaben und Ars Antiqua Austria. Gunar Letzbor hat dafür Werke von Haydn, Werner und Pergolesi ausgewählt und selten zu Hörendes ans Licht geholt, das den Sängerknaben beste Möglichkeiten für solistisches Auftreten bot.
Philipp Pötzlberger begeisterte mit Pergolesis „In coelestibus regnis“ und Benjamin Lambrecht in dessen vielgestaltigem f-moll-„Salve Regina“. Mit großartigen Koloraturen und sicherer Intonation erfreute Alois Mühlbacher in Haydns frühem E-Dur-„Salve Regina“, dann gemeinsam mit Benjamin Bayer und Christoph Schlögl in Haydns erster Messe aus dem Jahr 1750.
Ars Antiqua spielte nicht ganz makellos, aber mitreißend und steuerte als Intermezzo Pergolesis Konzert für zwei Cembali (Norbert Zeilberger, Donat Deaky) bei. Ein prall gefüllter Vormittag, der die großartige Disposition der Sängerknaben und Franz Farnbergers unermüdliches Engagement für die jungen Künstler unter Beweis stellte. (wruss)

Artikel: http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/art16,178687

St. Florianer Sängerknaben, Leitung: Franz Farnberger

Das nahe Linz gelegene Stift St. Florian ist nicht nur einer der prächtigsten Barockbauten Österreichs, sondern war seit jeher ein bedeutendes Kulturzentrum. Anton Bruckner, der hier eine Wirkungsstätte hatte, liegt unter „seiner“ berühmten Orgel begraben. Seit dem Jahr 1071, in dem der Orden der Augustiner Chorherren das Kloster übernahm, ist der Bestand einer Sängerknabeninstitution nachgewiesen, auch Bruckner war Sängerknabe. Heute haben die St. Florianer Sängerknaben neben der Gestaltung von Gottesdiensten in der Stiftskirche vielfältige Aufgaben:

Konzerte in der ganzen Welt (z. B. 1995 Australien, Singapur, Schweden, Monaco; 1996 Brasilien, Frankreich, Deutschland, Kroatien, Albanien; 1997 Japan, Italien; 1998 Südafrika, Deutschland; 1999 Ungarn USA, Kanada);
Mitwirkung bei bedeutenden Musikfestspielen; u. a. Salzburger Festspiele 1996 und 1997, Internationales Brucknerfest, Osterklang Wien 1998, Wiener Festwochen 1999 etc.;
Mitwirkung in großen Opernhäusern (Wiener Volksoper, Verona, Barcelona, Turin, Zagreb) u. a. in der Rolle der 3 Knaben in Mozarts Zauberflöte;
Rundfunk- und Fernsehaufnahmen;
Zahlreiche CD-Aufnahmen.

Chorleiter ist seit 1983 Franz Farnberger, der nach seinem Studium an der Wiener Musikhochschule 8 Jahre lang als Kapellmeister der Wiener Sängerknaben tätig war und der auch am Brucknerkonservatorium unterrichtet.

ARS ANTIQUA AUSTRIA, Leitung: Gunar Letzbor

Österreichische Barockmusik steht im Mittelpunkt des Repertoires dieses ungewöhnlichen Barockensembles. Die zu dieser Zeit am Wiener Kaiserhof gepflegte Musik zeigte zuerst starke Einflüsse aus Italien, später aus Frankreich, wobei sich auch das spanische Hofzeremoniel auf das künstlerische Schaffen auswirkte. Der typisch österreichische Klang dieser Epoche wurde durch den Einfluß der vielen Kronländer geprägt. Die politischen und gesellschaftlichen Grenzen im Österreich der Barockzeit waren viel weiter ausgedehnt als heute. Elemente der Volksmusik aus dem Slawischen, dem Ungarischen und der alpenländische Musik beeinflußten damals die Kunstmusik nachhaltig und gaben ihr den spezifischen Klang. Der österreichische Klang spiegelt aber auch das Temperament und den Charakter des damaligen Österreichers wieder, eines Menschen im Schmelzpunkt vieler unterschiedlicher Kulturen. Darin vereinigen sich die Lebenslust des Südländers, die Melancholie der Slawen, das Formalistische der Franzosen, das Hofzeremoniell der Spanier und das original Alpenländische des deutschsprachigen Raumes. Diese Mischung aus Hofmusik und Volksmusik mit einer tänzerischen Note machen den typisch österreichischen Klang aus.
Die ersten Jahre standen für ARS ANTIQUA AUSTRIA – neben zahlreichen Konzertauftritten – ganz im Zeichen der musikwissenschaftlichen Aufarbeitung des Schaffens österreichischer Barockkomponisten. Aus dem reichen Fundus wiederentdeckter Werke entstanden mehrere erfolgreiche Ersteinspielungen. So gab es für die Tonträger mit der Musik von Weichlein, Biber, Conti, Viviani, Radolt, Mealli, Arnold, Caldara, Bononcini, Bertali, Aufschnaiter, Vilsmayr, Vejvanovsky, Schmelzer, Muffat und Johann Sebastian Bach enthusiastischen Beifall bei internationalen Fachrezensenten.

Seit dem Jahr 2002 übernimmt ARS ANTIQUA AUSTRIA die Gestaltung eines eigenen Konzertzyklus im Wiener Konzerthaus. Das Ensemble ist federführend in einer auf mehrere Jahre ausgelegten Konzertreihe mit dem Titel "Klang der Kulturen - Kultur des Klanges", bestehend aus insgesamt 90 Konzerten in den Städten Wien, Prag, Budapest, Bratislava, Krakau, Venedig, Laibach, Mechelen und Lübeck.

Die aktuellen Tourneen führten das Ensemble unter anderem zum Festival de la Musique Baroque nach Ribeauvillè, zu den Festwochen der Alten Musik nach Berlin, zum Festival Printemps des Arts nach Nantes, zum Mozartfest in Würzburg (eine Opernproduktion) , zu den Tagen alter Musik in Herne, Festival de Musique de Clisson et de Loire Atlantique, Folles Journées de Nantes, Musée d’Unterlinden Colmar, Festival Baroque du Sablon, Vlandern Festival, Festival Bach de Lausanne, Bologna Festival, Vendsyssel Festival, Concerti della Normale Pisa, Resonanzen Wien, Klangbogen Wien zum Monteverdi Festival nach Cremona, an die Münchner Staatsoper sowie zu den Salzburger Festspielen.
Auch in den USA und Japan ist das Ensemble ein gerngesehener Gast.

Die CD-Einspielung zusammen mit der Mezzosopranistin Bernarda Fink (vier Kantaten von Francesco Conti) ist bereits eine Woche nach der Präsentation mit „Diapason d`or“ ausgezeichnet worden. Gunar Letzbor bekam zusammen mit seinem Ensemble ARS ANTIQUA AUSTRIA einen „Cannes Classical Award 2002“ für seine Einspielung der „Capricci Armonici“ von G.B.Viviani verliehen.

 

 

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