Dienstag, 3. Juni 2014, 19.00 Uhr
BACH PRIVAT II

Bach selbst spielt Geige, als er noch jung war sicherlich auch im privaten Kreis. Eines abends fallen ihm 3 Sonaten vom Prager Komponisten J.Voita in die Hände, er hatte sie billig bei einer Auktion erstanden. Zusammen mit seinen Freunden wird eifrig losmusiziert.

PROGRAMM

J.S.Bach 
Sonate g Moll BWV 1001 (1720) für Violine solo
Adagio, Fuga, Siciliano, Presto

J.S.Bach 
Präludien und Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier
C-Dur BWV 846 aus dem Wohltemperierten Klavier Bd. I,
c-Moll BWV aus dem Wohltemperierten Klavier Bd. I
G-Dur BWV 884 aus dem Wohltemperierten Klavier Bd. II

Joan Voita
Sonate 2, Skordatur: h,fis,h,e für Violine und Cembalo

-In der Pause werden Wein aus der Toskana sowie Getränke für unsere jungen Gäste gratis serviert!-

Joan Voita
Sonate 1, Skordatur: h,fis,h,e für Violine und Cembalo

J.S.Bach 
Sonate G Dur BWV 1019 (1718-1722) für Violine und obligates Cembalo
Allegro, Largo, Allegro, Adagio, Allegro

 


Sergej Tscherepanov - Cembalo
Gunar Letzbor - Violine


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SERGEJ TCHEREPANOV

In Nordkasachstan geboren, absolvierte sein Klavierstudium am Tschaikowsky-Konservatorium Moskau bei Prof. Viktor Merzhanow, im Fach Orgel bei Natalia Gureewa. Neben einer Zusammenarbeit in der historischen Aufführungspraxis am Cembalo mit Alexei Lübimow wirkte er als Cembalist und Continuospiler bei verschiedenen Ensembles mit.

In Deutschland führte Sergej Tcherepanov sein Orgelstudium fort, zunächstbei Martin Haselböck in Lübeck, später bei Wolfgang Zerer in Hamburg, wo er das Konzertexamen mit Auszeichnung bestand. Er war Preisträger des Possehl-Musikpreises in Lübeck 1997 und Orgelwettbewerben in Südafrika und Deutschland. Weitere Studien an historischen Orgeln bei Martin Böcker (Stade) und Prof. Harald Vogel. 2000-2003 war er Organist an der Arp-Schnitger-Orgel in Steinkirchen ( Altes Land ).

Seit 2002 Sergej Tcherepanov als Lehrbeauftragter für Künstlerisches Orgelspiel, Klavier- und Cembalobegleitung an der Musikhochschule Lübeck tätig. Solistische Tätigkeit führte ihn zu Festivals und Orgelwochen in vielen Ländern Europas. Er spielte Cembalo-Continuo bei Wiener Akademie und Ars Antiqua Austria, u.a. bei Salzburger Festspielen. Rundfunk- und TV-Aufnahmen beim NDR und SWR.

 

GUNAR LETZBOR

Gunar Letzbor studierte Komposition, Dirigieren und Violine in Linz, Salzburg und Köln. Die Bekanntschaft mit Nicolaus Harnoncourt und Reinhard Goebel veranlaßte ihn, sich eingehend mit der Interpretation und Spielpraxis Alter Musik auseinanderzusetzen. Er musizierte in den Ensembles Musica Antiqua Köln, Clemencic Consort, La Folia Salzburg, Armonico Tributo Basel und der Wiener Akademie, war in den vier letztgenannten mehrere Jahre erfolgreich als Konzertmeister tätig. Bei zahlreichen Konzertreisen durch Europa, USA und Japan trat und tritt Gunar Letzbor regelmäßig als Solist in Violinkonzerten und Recitals mit großem Erfolg in Erscheinung.

Er gründete das Ensemble Ars Antiqua Austria. Mit den sieben Musikern dieses Ensembles versucht er, der klanglichen Vielfalt österreichischen Barockmusik durch Erarbeitung eines spezifisch österreichischen Barockstreicherklanges Ausdruck zu verleihen.
Mittlerweile wurden seine CD-Aufnahmen mit den Violinsonaten und den Rosenkranz-Sonaten von Biber, die Einspielungen mit Werken von Schmelzer, Vejvanovsky, Muffat, Weichlein, Aufschnaiter, Mozart, Caldara, Bononcini und Viviani mehrfach ausgezeichnet.

Gunar Letzbor ist ein begehrter Lehrer für Barockvioline, unterrichtete unter anderem an der Musikhochschule Lübeck und Wien. Als Dozent in Sommerseminaren für Aufführungspraxis bzw. Spielpraxis alter Instrumente gibt er seine Erfahrungen aus seiner Tätigkeit als Ensembleleiter und Solist an junge Musiker weiter.

Für seine Interpretation der "Capricci Armonici" von G.B.Viviani bekam er 2002 einen "Cannes Classical Award" verliehen. Besonderes Aufsehen erregte die Ersteinspielung der Violinsolosonaten von J.J.Vilsmayr und J.P.Westhoff.

 

 


5. Juni 2014

Bach und Unbekanntes aus Prag in St. Florian

Unter dem Titel "Bach privat" gelang dem Initiator und Geiger Gunar Letzbor am Dienstagabend im Stift St. FIorian gleich eine gekonnte Einführung zum für heuer letzten Konzert der Reihe "Fiori Musicali". Den anwesenden Musikschulkindern zeigte er seine drei Violinen, spielte kurze Kostproben darauf und machte aufmerksam auf die besondere Stimmung und Klangfarbe, gefolgt von interessanten kurzen Geschichten über die Komponisten Bach und Joan Voita, deren Werke sodann auf dem Programm standen.

Letzbor erscheint stets in ungewöhnlichen Gewändern alter Traditionen, ist geradezu besessen von der Spielkunst alter Meister und lebt diese auf seiner Geige aus. Da gelingen zwei-, drei- und vierstimmige Akkorde in berückender Bravour, ganz zu schweigen von der Brillanz der virtuosen Läufe. Bachs g-Moll Sonate BWV 1001 für Solovioline zeigte die hohe Kunst von Letzbors Interpretation, wobei neben rasanten Tempi auch eine "Siciliana" mit ruhigen, gondelhaften Momenten des Verweilens erfreute. Als Begleiter und Solist am Cembalo war Sergej Tcherepanov ein ebenbürtiger Meister, der auch Präludium und Fugen aus dem "Wohltemperierten Klavier" in C-Dur und c-Moll spielte. Oder auch zwei Sonaten für Violine und Cembalo des fast unbekannten Philosophen und Mediziners Joan Voita aus Prag, von dem bisher nur 27 Werke nachgewiesen und erst sieben bekannt sind. In der Pause lud Letzbor alle auf ein Gläschen toskanischen Wein ein und spielte zum Abschluss Bachs Sonate G-Dur BWV 1019 für Violine und Cembalo, schließlich noch ein "Gute Nacht-Stück" von Meister Bach als Zugabe. grub

 

Neues Volksblatt 2014

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