Sonntag, 18. Mai 2014, 11.00 Uhr
KLANGWELTEN - Ensemble VOX CLAMANTIS

Bei diesem musikalischen Ausflug, für den noch kein Genre erfunden wurde, wird der Jazz in mystische und kosmische Klänge geführt. Gregorian Chant und frühe polyphone Musik werden eigens gestaltet und Neuer Musik gegenübergestellt. "Wenn jemand seine Musik Gott widmet, so wie Coltrane und die Schreiber von Gregorian Chant es taten, kommen dabei heilige Melodien heraus, die ganz tief in der Seele wurzeln", sagt Paul Zauner. "Die musikalische Hingabe an Gott, das Interesse an Weltreligionen, Philosophie und Astrologie bringen diese Musik auf einen Level, den es nie zuvor gab."

Das Ensemble Vox Clamantis verbindet Gegenwart und Vergangenheit. Gregorianischer Choral und frühe Vokalpolyphonie begegnen der zeitgenössischen Musik in all ihren Ausdrucksformen. Die Medienberichte zeugen von der Qualität des Ensembles: "… eine Reise, von der man am liebsten gar nicht mehr zurückkommen möchte. Denn was "Vox Clamantis" an betörender Musik erschafft, daran kann man sich kaum satt hören. Gesang vom Feinsten, den das estnische Spitzenensemble lupenrein intoniert und für den es ein instinkthaft sicheres Gespür beweist." (Westfälische Nachrichten)

Paul Zauner studierte in Wien Klavier und Posaune. Ab Mitte der 1980er-Jahre bestritt er Konzerte mit Jazzgrößen wie Leon Thomas, George Adams, David Murray, Leopoldo Fleming und Hamiet Bluiett. Seit dieser Zeit spielt Paul Zauner ebenso mit der Band Blue Brass, in der neben österreichischen Jazzvirtuosen auch internationale Stars mitwirken. Er organisiert auf seinem Bauernhof jährlich zu Pfingsten das INNtöne Festival, außerdem ist er Kurator für Jazz im Brucknerhaus Linz, betreut das Jazzprogramm des Scharfrichterhauses in Passau, des Jazzclubs Passau im Café Museum und wirkt beim Jazzfest Passau mit.

Acht Sänger unter der Leitung von Jaan-Eik Tuvle aus Estland bilden das Ensemble Vox Clamantis. Gemeinsam mit Paul Zauner an der Posaune werden sie an diesem Abend Arrangements in vielfältigen Klangfarben gestalten


PROGRAMM

Antipohon Mandatum Novum - Gregorian
Come Sunday - Duke Ellington
Ma olen maa peal võõras - Estonian Sacred Folk Hymn
Hymn Ave Maris Stella - Gregorian
Conductus Ave Maris Stella - Codex Las Huelgas
Conductus Beata Viscera - Magister Perotinus (ca. 1160 - ca. 1230)
Psalm 21
Die Tropen des Herrn Hauer - Robert Michael Weiß
Graduale Audi Filia - Gregorian
Georgian Spiritual Folk Song - Sheien Romelman
Offertory Ave Maria - Gregorian
Conductus Salvatoris hodie - Magister Perotinus
Communio Exsulta filia Sion - Gregorian
Motet O Maria - Montpellier Manuscript
One World, Many Colours - Paul Zauner (Arr. Peter Massink)

 

 

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VOX CLAMANTIS

 


19. Mai 2014 - Kultur

Grammy-Chor und Paul Zauner beglückten

Vokalmusik aus anderen Sphären war gestern im Sommerrefektorium des Stifts St. Florian zu erleben.
Das heuer mit dem Grammy für die beste Chormusikaufnahme prämierte estnische Ensemble Vox Clamantis war in der Reihe Fiori Musicali zu Gast und präsentierte ein Programm mit Werken überwiegend aus dem Mittelalter.
Nicht nur die Mönche des Mittelalters verstanden ihre "bescheidene" Aufgabe zur höchsten Ehre Gottes, auch Jazz-Musiker wie John Coltrane – und so entstanden Melodien, die tief im Innersten der Seele wurzeln. Es ist nicht der erste Versuch, gregorianische Choräle und Organa der Notre-Dame-Schule, also mehrstimmige Gesänge aus dem 12. Jahrhundert, mit Jazz zu verknüpfen, aber mit Paul Zauner an der Posaune ein höchst geglückter. Die Kombination passte besonders gut, weil auch das Ensemble mit den alten Noten spielt und sie in immer wieder neuen Klangschattierungen erscheinen lässt.
Sensibler Paul Zauner
Jeder Choral bekommt seine eigene klangliche Form, jede mehrstimmige Komposition von Perotinus oder aus den Las Huelgas bzw. Montpellier Codices (beide um 1300) erhält Klangmixturen aus dem Pool der hervorragenden Sänger. Ein tolles Ensemble von zehn Solisten, das von Jaan-Eik Tuvle präzise und doch musikantisch flexibel geleitet wurde. Paul Zauner hat höchst sensibel auf die Gesänge reagiert oder sie mit oft nur wenigen Tönen und sparsamen Phrasen eingeleitet. Das Konzert klang schließlich mit der eigenen Komposition "One World, Many Colours" in einem faszinierenden Chorarrangement aus. (wruss)  


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