Samstag 11. Mai 2019, 19.00 Uhr,
im Sommerrefektorium
MUTTERTAGSKONZERT
St. Florianer Sängerknaben & Ars Antiqua Austria
St. Florianer Sängerknaben, Leitung: Franz Farnberger
Alois Mühlbacher: Canto
ARS ANTIQUA AUSTRIA, Leitung: Gunar Letzbor
PROGRAMM
J.H. Schmelzer
“Fechtschule”
J.H. Schmelzer
„Lamento per la morte Ferdinandi III“
J.H. Schmelzer
aus dem Minoritenarchiv Wien (vor 1700)
Der Türcken Anmar(s)ch
Der Türcken Belägerung der statt Wien
Der Türcken Stürmen
Anmar(s)ch der Christen
Treffen der Christen
Durchgang der Türcken
Victori der ChristenPause
J.J.Fux
Turcaria
F.J.Aumann
aus dem Stiftsarchiv:
Christe eleison
Gratias agimus
Domine fili
Quoniam
Agnus deiÄnderungen vorbehalten
St. Florianer Sängerknaben. (c) Fotokerschi.at - Kerschbaummayr
St. Florianer SÄNGERKNABEN, Leitung: Franz Farnberger
Der seit 1071 bestehende Knabenchor, dem auch Anton Bruckner angehörte und zu dessen Kernaufgaben seit Jahrhunderten die Gestaltung der Kirchenmusik in St. Florian gehört, konzertiert heute in der ganzen Welt.
Der Chor hat bei bedeutenden Musikfestspielen (u. a. Salzburger Festspiele, Wiener Festwochen, Festival d’Aix en Provence) mitgewirkt und arbeitet immer wieder mit den berühmtesten Orchestern (u. a. Wiener Philharmoniker, Cleveland Orchestra,…) und Dirigenten zusammen. Franz Welser-Möst, ehemaliger Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper, ist Ehrenpräsident des Vereins „Freunde der St. Florianer Sängerknaben“.
Solisten der St. Florianer Sängerknaben singen häufig die für Knaben vorgesehenen Rollen.Die Sängerknaben treten entweder als reiner Oberstimmenchor auf oder zusammen mit ihrem Männerchor, den Franz Farnberger im Jahr 1989 gründete, um das Repertoire des Knabenchores erweitern zu können. Er besteht großteils aus ehemaligen Sängerknaben, die ihre gesangliche Ausbildung fortsetzen bzw. professionell fortgesetzt haben und teilweise auch in anderen renommierten Ensembles tätig sind.
Solisten aus den Reihen dieses Chores bilden auch kleine Ensembles.Die reichhaltige Diskographie der St. Florianer Sängerknaben umfasst nicht nur traditionelle österreichische Musik, Volks- und Weihnachtslieder, sondern auch Aufnahmen Alter Musik in Zusammenarbeit mit renommierten Spezialensembles auf historischen Instrumenten.
Künstlerischer Leiter ist seit dem Jahr 1983 Franz Farnberger, der nach seinen Studien in Wien acht Jahre lang als Kapellmeister der Wiener Sängerknaben tätig war und der bis 2017 auch an der Anton Bruckner Universität unterrichtete.
www.florianer.at
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Alois Mühlbacher
geboren 1995, erregte schon als Solist der St. Florianer Sängerknaben mit spektakulären CD-Aufnahmen (u.a. Königin der Nacht, Zerbinetta, Lieder von Gustav Mahler) Aufsehen. Franz Welser-Möst („Ich habe so eine Knabenstimme noch nie gehört in meinem Leben“) und Joan Holender engagierten den Fünfzehnjährigen an die Wiener Staatsoper (als Jungen Hirten in „Tannhäuser“), später sang er dort auch den Oberto in „Alcina“ unter der Leitung von Marc Minkowski, davon ist ein Live-Mitschnitt auf DVD bei Arthouse erschienen. In der „Zauberflöten“-Aufnahme unter Rene Jacobs ist er der 1.Knabe.
Mit den Sängerknaben, denen er sich auch heute noch verbunden fühlt, unternahm er Konzertreisen in die ganze Welt, als Sopransolist feierte er auf den Podien internationaler Konzertsäle große Erfolge (u.a. sang er im Salzburger Festspielhaus das Sopransolo in Mahlers 4.Symphonie, in Tokio die Rolle des Yniold in „Pelleas et Melisande“), im ORF und in ARTE wurde eine 30-minütige Dokumentation über ihn ausgestrahlt. Bereits 2010 und 2011 war er Solist bei „Christmas in Vienna“.
Fast bruchlos setzte sich seine Karriere in der Countertenorlage fort: er sang bei der Eröffnungsgala des neuen Opernhauses Wladiwostok, beim Silvesterkonzert des Mozarteum-Orchesters im Großen Festspielhaus, in Opern (Orlofsky in der „Fledermaus“, Apollo in „Apollo et Hyacinthus“) und Oratorien (Daniel in „Susanna“ unter Martin Haselböck im Großen Musikvereinssaal). Im Dezember 2016 war er Altsolist in Bachs Weihnachtsoratorium (München, Herkulessaal) und in der h-Moll Messe (Großer Musikvereinssaal), 2017 war er wiederum als Solist bei „Christmas in Vienna“, 2018 Altsolist in der Johannespassion im Wiener Musikverein.
Seine besondere Liebe gilt aber auch dem Liedgesang. Gemeinsam mit seinem Klavierpartner Franz Farnberger gab er bereits zahlreiche Liederabende (u.a. im Kristallsaal Waidhofen, bei den Brucknertagen in St. Florian und im Brucknerhaus Linz). Sein unverwechselbarer, geschmeidiger und wandlungsfähiger Stimmklang ermöglicht ihm dabei auch ein für Countertenöre unübliches, breitgefächertes Repertoire von Schubert bis Richard Strauss.
Mit dem Ensemble Ars Antiqua Austria und Gunar Letzbor verbindet ihn seit vielen Jahren eine intensive Zusammenarbeit in Konzerten (Fiori Musicali, Festival für Alte Musik Utrecht,…) und zahlreichen CD-Aufnahmen.
ARS ANTIQUA AUSTRIA, Leitung: Gunar Letzbor
Ensemble für neue BarockmusikÖsterreichische Barockmusik steht im Mittelpunkt des Repertoires dieses ungewöhnlichen Barockensembles. Die zu dieser Zeit am Wiener Kaiserhof gepflegte Musik zeigte zuerst starke Einflüsse aus Italien, später aus Frankreich, wobei sich auch das spanische Hofzeremoniel auf das künstlerische Schaffen auswirkte. Der typisch österreichische Klang dieser Epoche wurde durch den Einfluß der vielen Kronländer geprägt. Die politischen und gesellschaftlichen Grenzen im Österreich der Barockzeit waren viel weiter ausgedehnt als heute. Elemente der Volksmusik aus dem Slawischen, dem Ungarischen und der alpenländische Musik beeinflußten damals die Kunstmusik nachhaltig und gaben ihr den spezifischen Klang. Der österreichische Klang spiegelt aber auch das Temperament und den Charakter des damaligen Österreichers wieder, eines Menschen im Schmelzpunkt vieler unterschiedlicher Kulturen. Darin vereinigen sich die Lebenslust des Südländers, die Melancholie der Slawen, das Formalistische der Franzosen, das Hofzeremoniell der Spanier und das original Alpenländische des deutschsprachigen Raumes. Diese Mischung aus Hofmusik und Volksmusik mit einer tänzerischen Note machen den typisch österreichischen Klang aus.
Die ersten Jahre standen für ARS ANTIQUA AUSTRIA – neben zahlreichen Konzertauftritten – ganz im Zeichen der musikwissenschaftlichen Aufarbeitung des Schaffens österreichischer Barockkomponisten. Aus dem reichen Fundus wiederentdeckter Werke entstanden mehrere erfolgreiche Ersteinspielungen. So gab es für die Tonträger mit der Musik von Weichlein, Biber, Conti, Viviani, Radolt, Mealli, Arnold, Caldara, Bononcini, Bertali, Aufschnaiter, Vilsmayr, Vejvanovsky, Schmelzer, Muffat und Johann Sebastian Bach enthusiastischen Beifall bei internationalen Fachrezensenten.Seit dem Jahr 2002 übernimmt ARS ANTIQUA AUSTRIA die Gestaltung eines eigenen Konzertzyklus im Wiener Konzerthaus. Das Ensemble ist federführend in einer auf mehrere Jahre ausgelegten Konzertreihe mit dem Titel "Klang der Kulturen - Kultur des Klanges", bestehend aus insgesamt 90 Konzerten in den Städten Wien, Prag, Budapest, Bratislava, Krakau, Venedig, Laibach, Mechelen und Lübeck.
Die aktuellen Tourneen führten das Ensemble unter anderem zum Festival de la Musique Baroque nach Ribeauvillè, zu den Festwochen der Alten Musik nach Berlin, zum Festival Printemps des Arts nach Nantes, zum Mozartfest in Würzburg (eine Opernproduktion) , zu den Tagen alter Musik in Herne, Festival de Musique de Clisson et de Loire Atlantique, Folles Journées de Nantes, Musée d’Unterlinden Colmar, Festival Baroque du Sablon, Vlandern Festival, Festival Bach de Lausanne, Bologna Festival, Vendsyssel Festival, Concerti della Normale Pisa, Resonanzen Wien, Klangbogen Wien zum Monteverdi Festival nach Cremona, an die Münchner Staatsoper sowie zu den Salzburger Festspielen.
Auch in den USA und Japan ist das Ensemble ein gerngesehener Gast.Die CD-Einspielung zusammen mit der Mezzosopranistin Bernarda Fink (vier Kantaten von Francesco Conti) ist bereits eine Woche nach der Präsentation mit „Diapason d'or“ ausgezeichnet worden. Gunar Letzbor bekam zusammen mit seinem Ensemble ARS ANTIQUA AUSTRIA einen „Cannes Classical Award“ für seine Einspielung der „Capricci Armonici“ von G.B.Viviani verliehen.