Sonntag 2. Mai, 11.00 Uhr
„La guitarra española“

PROGRAMM


Bonavita solo
Jácaras de la Costa (Murcia)
Fandango (Bonavita)
Marizápalos (Sanz)
Bailad Caracoles (Murcia)

Duo:
Paloteado/Garrotín (Murcia/Cano. Arr. für Duo R. Catalá)
Folías gallegas (Murcia)
Gallardas(Guerau)/Fandango (Murcia)

* * *

Catalá solo
Soleá (Montoya)
Rumba del Minotauro (Catalá)

Duo:
Improvisación en forma de Seguiriya (Catalá)
Villanos/Jota (Murcia)
Jácaras/(Sanz-Catalá-Bonavita)  

 

Das Konzertprogramm, gleichzeitig als mutiger und erfrischender musikalischer Vorschlag der beiden anerkannten Interpreten zu verstehen, ist auf den Wurzeln einiger Flamenco-Stile (Palos) die in der Barocken Musik stattfinden, und auf ihrer gemeinsamen improvisatorischen Basis aufgebaut. Die Entwicklung dieser Stilen hat in späteren Epochen ihren Abdruck hinterlassen, was auch in der künstlerischen Tätigkeit des Duos wahrzunehmen ist.

Auf diese Weise folgen die Werke im Laufe des Konzertes hintereinander wie auf eine Hin-und Zurück Zeitreise: Typische Formen des Barock verschwägern sich mit aus dem Flamenco-Compás stammenden Einleitungen, die Harmonien öffnen sich und lassen Improvisationen mit Elementen aus dem Jazz oder anderen zeitgenössischen Musiken zu. Die alte Musik nimmt einen lebendigen Charakter, die Entwicklung der Motive nehmen unerwartete Wendungen, die klassischen Formen verlassen die Steifheit, die sie oft geprägt hat.

Im Endeffekt, begegnen wir bei Bonavita und Catalá dem reinen Vergnügen des Musizierens und genießen – allein oder im Duo- eine Musik frei von Vorurteilen, in das XXI Jhd. impliziert (miteinbezogen), mit Elementen aus der eigenen Entwicklung bereichert, was nur aus der soliden musikalischen Ausbildung der beiden Künstlern hervorgehen kann.

Werke und Bearbeitungen von:
Gaspar  Sanz (1640-1710), Santiago de Murcia (1682-1732), Francisco Guerau(1649 - 1722),
Ramón Montoya (1880-1949),Rafael Bonavita, Rafael Catalá

 

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OÖ NACHRICHTEN vom 03. Mai 2010
Von Michael Wruss
Kultur

Fiori Musicali: Dem Flamenco auf der Spur
Stift St. Florian: Fiori Musicali – Eröffnungskonzert
mit Rafael Bonavita und Rafael Catalá, Gitarre


Mit Rafael Bonavita und Rafael Catalá eröffneten zwei spanische Stars der klassischen, barocken und Flamencogitarre am Sonntagvormittag das 10. Fiori Musicali Festival. Das Spannungsfeld von Barockmusik zum Jetzt und Heute begeistert auch Rafael Catalá, der in der spanischen Gitarrenmusik des 17. und 18. Jahrhunderts eindeutig Wurzeln des späteren Flamenco sieht. So wurden die ebenso rhythmischen Tänze der Barockzeit mit den aktuellen in Verbindung gesetzt. Das schafft bisweilen hochinteressante Kombinationen, die umso griffiger wurden, als hier zwei außergewöhnliche Musiker am Werk waren.
Synthese zwischen Alt und Neu
Zu Beginn spielte Rafael Bonavita auf der Barockgitarre brillant Werke von Santiago di Murcia und Gaspar Sanz, gefolgt von Duos, die das Crossing-over zwischen den Stilen bewusst machten. Den zweiten Teil eröffnete Rafael Catalá mit eigenen Kompositionen und „Soleá“ von Ramón Montoya, also zeitgenössischer Musik. Als Synthese aus Alt und Neu dann nochmals improvisierte beziehungsweise kunstvoll arrangierte Duos. Viel Applaus für ein stimmungsvolles und zugleich lehrreiches Konzert.

Quelle: http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/art16,384025


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RAFAEL CATALÀ

Rafael Catalá, geboren in Valencia, ist ein weithin anerkannter Interpret und Komponist mit ausgeprägten mediterranen Wurzeln, die seine künstlerische Persönlichkeit definieren.
Er arbeitet mit großen Künstlern wie der Mezzosopranistin Teresa Berganza oder dem Bariton Carlos Álvarez zusammen; als Solist hat er ein großes internationales Renommee erreicht.
Seine weltweiten Konzerte in vielen Ländern Europas, in Japan, dem Nahen Osten, Mexiko und den USA, (Tokyo Opera Concert Hall, Izumi Hall Osaka; Londons St. John´s Smith Square, Wiener Musikverein als Solist mit dem Wiener Symphonikern, Wiener Konzerthaus; Khan Theater Jerusalem u.v.a), und seine CD-Einspielungen, auch preisgekrönt, für anerkannte Labels wie Sony Classical haben aus ihm einen sehr gefragten Musiker gemacht.

Ständig auf der Suche nach Neuem integriert Rafael Catalá in seinen Werken Tendenzen verschiedener Herkunft. Er sucht auch die Mitwirkung wichtiger Jazzmusiker, die seine Musik um die Improvisationskomponente bereichern und so bei zunehmender Begeisterung von Publikum und Kritik neue Perspektiven im klassischen Repertoire öffnen.
Seit 2007 spielt Rafael Catalá mit dem Perkussionisten Roger Blàvia, Jazzmusiker des Jahres aus Barcelona und den Kontrabassisten Albert Kreuzer zusammen.
Er leitet regelmäßig Kurse und Seminare an verschiedenen Musikuniversitäten (München, Wien, Bremen). Durch seine Forschungen über die Spanische Musik zwischen 1850 – 1950 und den Einfluß ihrer Hauptelemente (besonders des Flamenco) auf das klassische Gitarrenrepertoire hat er einen hervorragenden internationalen Ruf erreicht.

Wichtigste CD-Einspielungen:
Echoes of Flamenco. Rafael Catalá & Friends : Rafael Catalá, Gitarren; Roger Blàvia, perkussion; Katalin Halmai, Mezzosopran; Albert Kreuzer, Kontrabass, Istvan Tóth, Kontrabass. (Gramola, 2008)
Canciones Españolas y un poema. Carlos Álvarez / Rafael Catalá, (Gramola, 2008)
Rafael Catalá, Fantasía (Sony Classical). Kritikerpreis in Japan (2004).
Rafael Catalá, Generación 27 (EOS Records, 2005)
Rafael Catalá, Música Ibérica (Sony Classical, 1994)

Als Herausgeber hat er wesentlich dazu beigetragen, das Gitarrenrepertoire zu erneuern und neu zu entdecken: Er ist Herausgeber der Gitarrenmusikreihe Música Ibérica, die der spanischen Gitarrenmusik des 19. Jhds. gewidmet ist, beim Wiener Verlag Doblinger. Bisher sind 5 Bände erschienen. 
Aufgrund seiner Arbeit mit Teresa Berganza hat er seine Bearbeitungen und kritische Studien von den 15 Canciones españolas populares antiguas, gesammelt von Federico García Lorca auch bei Doblinger veröffentlicht.
Er leitet auch die Reihe Die Gitarrenmusik  der 27 Generation: der Nachlass von Manuel de Falla, mit sehr wichtigen, großteils unbekannten Werken aus der ersten Hälfte des 20. Jhds, beim deutschen Verlag Chanterelle.
Sein Gitarrestudium hat er in CEMS Barcelona bei José Muñoz und an der Musikuniversität in Graz bei Leo Witoszynskyj absolviert.
Als Komponist hat er Kurse mit Cristóbal Halffter, Luis de Pablo und Helmut Lachenmann besucht. Seine Stücke und Bearbeitungen sind in mehreren Ländern Europas, Japan und die USA    urauffgeführt. Einige davon sind vom verschiedenen Radio- und Fernsehanstalten aufgenommen worden, und in Clivis Verlag (Barcelona), Doblinger Verlag (Wien) und Chanterelle Verlag (Heidelberg) erschienen.

RAFAEL BONAVITA

Auf dem breit gefächerten Gebiet der Antiken Musik ist Rafael Bonavita international als einer der nachhaltigsten und versiertesten Spieler im Bereich der gezupften Saiteninstrumente anerkannt. Zu den bemerkenswertesten Stufen seiner Karriere gehört die Ausbildung in so unterschiedlichen Ländern wie Uruguay, Kanada und der Schweiz.
Groß ist sein Interesse daher, sich dadurch verschiedene Stile und Tendenzen anzueignen.
Bonavita forscht nach neuen Ausdruckswegen und will die Möglichkeiten der ältesten Saiteninstrumente in die heutige Zeit übertragen. Seine Anfänge mit der klassischen Gitarre hatte er bei Alvaro Pierri. Dann folgte der Einstieg in die Antiken Instrumente bei Hopkinson Smith in der Schola Cantorum Basilensis, wo er das Diplom als Solist für Renaissance- und Barocklaute, Vihuela, Theorbe, Renaissance- und Barockgitarre erhielt.

Bonavita ist auf dem Gebiet von Konzerten und Pädagogik intensiv tätig. In Europa, Asien und Amerika wirkt er an Projekten der Direktoren Jordi Savall, Rene Jakobs, Marc Minkowski und Gabriel Garrido mit. Gleichzeitig ist er Mitglied des japanischen Ensembles "Anthonello". Oft ergänzt und bereichert er seine Aktivitäten, indem er mittelalterliche, moderne oder audiovisuelle Musik aufführt.
Zusätzlich zu diesen musikalischen Darbietungen für Radio und Fernsehen in mehreren Ländern hat er für folgende Musikverlage Werke aufgenommen: BIS (Schweden), Harmonia Mundi und K 617 (Frankreich), Pan Classics (Schweiz), Cookie & Bear (Japan), Enchiriadis und Alia Vox (Spanien), sowie Symphonia und Tactus (Italien). In den Fachmedien bekam er wichtige Anerkennungen. Als Solist hat er die CD "Principe delle Muse" beim Verlag Enchiriadis aufgenommen. Diese CD, gewidmet der Musik für Barockgitarre von Angelo Michele Bartolotti, wurde von Kritik und Publikum sehr gelobt.
Auf seiner neuesten Aufnahme, ebenfalls bei Enchiriadis, fokussiert auf die Musik von Santiago de Murcia und Gaspar Sanz, entdeckt er die populären Wurzeln des Spanischen Barocks, welche die extrovertierteste und seltenste Seite dieses faszinierenden Repertoires darstellt.
Bonavitas Bestreben ist es, dass die Saiten, die in der Vergangenheit erklangen und ihre Poesie weiter leben sollen. "Ich strebe an, ihre Magie weiter erfolgreich fortzusetzen."

Als Solist hat er die CD “Principe delle Muse” für das Label Enchiriadis/Madrid aufgenommen. Sie widmet sich der anspruchsvollen Musik für Barockgitarre von Angelo Michele Bartolotti und wurde von Kritik und Publikum hoch gelobt. Seine zweite Aufnahme, “Sanz-Murcia, Danzas para guitarra barroca” -ebenfalls bei Enchiriadis- fokussiert auf die Musik von Santiago de Murcia und Gaspar Sanz. Hierbei zeigt er die populären Wurzeln des spanischen Barocks auf, welche die extrovertierteste und seltenste Seite dieses faszinierenden Repertoires darstellt. 2007 wurde seine aussergewöhnliche Vision der Welt der Theorbe in “Música Moderna”, der Musik der Avantgarde des italienischen Barocks, veröffentlicht. Seine neue CD “Al Compás de la Vihuela” stellt neu bearbeitete Fassungen des Repertoires der Vihuelaspieler aus dem 16. Jahrhundert sowie Eigenkompositionen Rafael Bonavitas vor.

 


 

 

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