Samstag 8. Mai, 19.30 Uhr
„ZIGEUNERBLUT“

Alla Turca Kompositionen waren im 18.Jahrhundert in ganz Europa beliebt. Man versuchte, die Schrecken der Türkeneinfälle zu verarbeiten, indem man Elemente der türkischen Kultur ( Musik, Kaffee, Badeanstalten....) imitierte und teilweise assimilierte. Interessanterweise trifft man bei Haydn nur spärlich auf Elemente dieser Kultur. In Esterházy waren die negativen Erlebnisse wohl noch zu frisch im Gedächtnis. Erst in einer seiner späten Symphonien, weit weg im fernen London, outet Haydn die Musik eines Satzes eindeutig diesem Kulturkreis zugehörig. Mit den Zigeunern hatte er es da schon leichter. Sie wurden immer als wichtiger Teil der Kulturlandschaft empfunden, die man damals östlich von Wien vorfand.

 

PROGRAMM

Josef Haydn (1732-1809)
aus der Symphonie Nr.100
Bearbeitung des Alla Turca-Satzes von J.N. Hummel

Johann Josef Fux (um 1659-1741)
Sinfonia a 3 ex C
Turcaria-Passa Gallia-Janitschara-PostaTurcica

Josef Haydn
aus „ Zingarese per il Clavi Cembalo“
Tanz 1
Trencsener Sammlung - Adagio
Tanz 2

Ungarische Tänze aus dem 18.Jhdt.
gesammelt von Pál Péter Domokos:

Barkóczy Handschrift: Tanz in d
Nagyszombater Handschrift: Tanz in A
Apponyer Handschrift: Fejedvar Tantz
Tanz in A da capo
Apponyer Handschrift: Hungaricus in d
Tanz in A da capo
Nagyszombater Handschrift: Tanz in d
Apponyer Handschrift: Rosnyo Magyar Tantz
Tanz in d da capo
Apponyer Handschrift: Hungaricus

PAUSE

Improvisierte Musik über Volkslieder deren Wurzeln bis ins 18. Jhdt reichen

aus Liptov (Nordslovakei) / Koncovka ( kleines Obertonpfeifchen )
Improvisation über einen Tanz von Speer

aus Terchova (Nordslovakei)              
“Keby moje nozky mohli tancovat” (Wenn meine Füße tanzen könnten)
     “Hore Belu voda bezi” (ein Bach fließt in Bela)                                      

aus  Detva (Mittelslovakei) / auf der Fujara ( tiefe Flöte )
“Ej horou,horou” (Oh ihr Berge)
“Vrcharska nalada” (Landstimmung)

Aus Cierny Balog (Südslovakei) / Titel in Sprache der Roma  (ohne Übersetzung)                     
“Temro puro”, “Adre mire kale bala”, “Adroverde suku nane”

Die Slowakei war bis ins 19. Jhdt ein Teil Ungarns

 

ARS ANTIQUA AUSTRIA, Leitung: Gunar Letzbor, Jan Krigovsky (2.Teil)
Ensemble für Neue Barockmusik

Gunar Letzbor-Violine
Barbara Konrad-Violine, Viola
Jan Krigovsky-Violone, Violine, Gesang, Fuara, Koncovka
Jan Prievoznik-Kontrabass
Norbert Zeilberger-Cembalo
Marina Krigovska-Pantaleon/Zymbal, Gesang


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www.ars-antiqua-austria.com

 

JAN KRIGOVSKY

Jan Krigovsky begann sein Kontrabassausbildung am Konservatorium in Kosice bei Prof. Tibor Trn, wechselte an die Musikhochschule Bratislava, wo er sein Studium bei Prof. Radoslav Sasina mit Auszeichnung abschloss. Er war Mitglied im Gustav Mahler Jugendorchester und Solosbassist im staatlichen Kammerorchester Zilina. Seine Beschäftigung mit der Musik des Barock führte ihn schließlich zum Ensemble Musica Aeterna. Violone studierte er an der Schola Cantorum Basiliensis bei David Sinclair. Jan Krigovsky ist regelmäßiger Gast und Solist ( auch mit Wiener Stimmung) bei der Wiener Akademie, der Capella Istropolitana und bei der Freitags Akademie Bern. Er ist Professor am Konservatorium Bratislava, unterrichtet auch an der Kunstakademie Banska Bystrica, an der Janacek Akademie Brno und an der Masaryk Universität Brno. Seine Liebe zur Volksmusik wurzelt in seiner Familie, deren Mitglieder seit Generationen als Volksmusikanten in der Nordslowakei tätig sind. Er beherrscht mehrere Volksinstrumente ( Fujara, Konzovka, Zlobcok ) und brilliert auch als Geigenprimas. Seit Jahren ist er fixes Mitglied in der Ars Antiqua Austria.

Jan Krigovsky & Martina Krigovska

MARTINA KRIGOVSKA

Martina Krigovská wurde in Poprad (Slowakei) geboren. Mit 12 Jahren begann sie das Cymbal zu spielen. Nach der musikalischen Grundausbildung studierte sie bei Professor Juraj Helcmanovski am Konservatorium in Kosice. Danach setzte sie das Studium an der Kunstakademie vonBanská Bystrica in der Klasse von Frau Viktoria Herencsár fort. Schon wärend dieses Studiums hat sie regelmaessig in der Slowakei aber auch im Ausland konzertiert und am Konservatorium von J.L.Bella in Banská Bystrica unterrichtet. Im Jahre 2003 gründete sie zusammen mit Frau Viktoria Herencsár das Cymbal-Trio „Trioton“. Von 2003-2006 unterrichtete sie auch als Assistentin von Frau Viktoria Herencsár an der Kunstakademie in Banská Bystrica.
Zur Zeit arbeitet sie in Tschechien (Brno, Vracov) als Cymbal-Lehrerin. Sie widmet sich der Kammermusik, dem Chanson, der Cymbal-Transkription und dem Gesang. Ihr ganzes interpretatorisches Können konzentriert sich auf die Präsentation des Cymbals als vollwertiges Konzertinstrument.
Martina Krigovská ist Gewinnerin mehrerer internationaler Wettbewerbe.

ARS ANTIQUA AUSTRIA - Ensemble für Neue Barockmusik
Leitung: Gunar Letzbor

Österreichische Barockmusik steht im Mittelpunkt des Repertoires dieses ungewöhnlichen Barockensembles. Die zu dieser Zeit am Wiener Kaiserhof gepflegte Musik zeigte zuerst starke Einflüsse aus Italien, später aus Frankreich, wobei sich auch das spanische Hofzeremoniel auf das künstlerische Schaffen auswirkte. Der typisch österreichische Klang dieser Epoche wurde durch den Einfluß der vielen Kronländer geprägt. Die politischen und gesellschaftlichen Grenzen im Österreich der Barockzeit waren viel weiter ausgedehnt als heute. Elemente der Volksmusik aus dem Slawischen, dem Ungarischen und der alpenländische Musik beeinflußten damals die Kunstmusik nachhaltig und gaben ihr den spezifischen Klang. Der österreichische Klang spiegelt aber auch das Temperament und den Charakter des damaligen Österreichers wieder, eines Menschen im Schmelzpunkt vieler unterschiedlicher Kulturen. Darin vereinigen sich die Lebenslust des Südländers, die Melancholie der Slawen, das Formalistische der Franzosen, das Hofzeremoniell der Spanier und das original Alpenländische des deutschsprachigen Raumes. Diese Mischung aus Hofmusik und Volksmusik mit einer tänzerischen Note machen den typisch österreichischen Klang aus.
Die ersten Jahre standen für ARS ANTIQUA AUSTRIA – neben zahlreichen Konzertauftritten – ganz im Zeichen der musikwissenschaftlichen Aufarbeitung des Schaffens österreichischer Barockkomponisten. Aus dem reichen Fundus wiederentdeckter Werke entstanden mehrere erfolgreiche Ersteinspielungen. So gab es für die Tonträger mit der Musik von Weichlein, Biber, Conti, Viviani, Radolt, Mealli, Arnold, Caldara, Bononcini, Bertali, Aufschnaiter, Vilsmayr, Vejvanovsky, Schmelzer, Muffat und Johann Sebastian Bach enthusiastischen Beifall bei internationalen Fachrezensenten.

Seit dem Jahr 2002 übernimmt ARS ANTIQUA AUSTRIA die Gestaltung eines eigenen Konzertzyklus im Wiener Konzerthaus. Das Ensemble ist federführend in einer auf mehrere Jahre ausgelegten Konzertreihe mit dem Titel "Klang der Kulturen - Kultur des Klanges", bestehend aus insgesamt 90 Konzerten in den Städten Wien, Prag, Budapest, Bratislava, Krakau, Venedig, Laibach, Mechelen und Lübeck.

Die aktuellen Tourneen führten das Ensemble unter anderem zum Festival de la Musique Baroque nach Ribeauvillè, zu den Festwochen der Alten Musik nach Berlin, zum Festival Printemps des Arts nach Nantes, zum Mozartfest in Würzburg (eine Opernproduktion) , zu den Tagen alter Musik in Herne, Festival de Musique de Clisson et de Loire Atlantique, Folles Journées de Nantes, Musée d’Unterlinden Colmar, Festival Baroque du Sablon, Vlandern Festival, Festival Bach de Lausanne, Bologna Festival, Vendsyssel Festival, Concerti della Normale Pisa, Resonanzen Wien, Klangbogen Wien zum Monteverdi Festival nach Cremona, an die Münchner Staatsoper sowie zu den Salzburger Festspielen.
Auch in den USA und Japan ist das Ensemble ein gerngesehener Gast.

Die CD-Einspielung zusammen mit der Mezzosopranistin Bernarda Fink (vier Kantaten von Francesco Conti) ist bereits eine Woche nach der Präsentation mit „Diapason d`or“ ausgezeichnet worden. Gunar Letzbor bekam zusammen mit seinem Ensemble ARS ANTIQUA AUSTRIA einen „Cannes Classical Award 2002“ für seine Einspielung der „Capricci Armonici“ von G.B.Viviani verliehen.

 

 

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