Mittwoch 21. Mai 2008, 19.30 Uhr


Flutes’ Paradise
Musikalische Erzählungen aus der Alten und Neuen Welt

PROGRAMM

 

„Flutes’ Paradise“ verzaubert uns in eine Welt musikalischer Kostbarkeiten, die der österreichische Blockflötist Michael Oman auf virtuoseste Art und Weise in ebenbürtiger Begleitung von einem perlenden Cembalo, den rhythmisch feurigen Klänge zweier Barockgitarren und einem grundtönig, feinsinnig zeichnendes Barockfagott zum Leben erweckt. Prachtvolle und farbenreiche Klänge garantieren einen ungetrübten Hörgenuss und geben musikalische Einblicke in die barocken Sinnesfreuden gibt. Hochspannung und zündende Kaskaden italienischer Komponisten, die schönsten Sonaten des Urvenezianers Don Antonio Vivaldi und des aus Mailand stammenden Giuseppe Sammartini sowie exotische Rhythmen iberoamerikanischer Tänze eines Gaspar Sanz oder eines Santiago de Murcia geben davon Zeugnis ab und erwecken dabei unsere Sehnsucht nach dem Süden. Das Oman Consort balanciert auf einer Gratwanderung zwischen einer „Europäischen Union“ um 1700 und einer seit Christoph Columbus vorstellbaren Neuen Welt – mal amourös anmutend, mal stürmisch aufbrausend …

 

Nicola MATTEIS (?– nach 1714)
Gavotta con divisioni

G.F. HÄNDEL
(1685 – 1759)
Suite aus der Oper „Almira“

Giuseppe SAMMARTINI (1701–1775)
Sonata op 2 Nr. 4 G-dur
Andante – Allegro – Affetuoso – Allegro assai

Nicola MATTEIS
Gavotta
Contr aria
Scaramuccia
London 1676

Antonio de SANTA CRUZ (17. Jh.)
Jacaras
Gaspar SANZ (1640 – ca. 1710)
Rujero
Paradetas
Españoletas
Las Hachas
Santiago de MURCIA (1682-1735?)
Canarios
Mexico um 1730

* * *

Bernardo PASQUINI (1637-1710)
Variazioni Capricciose in C. sol fa ut
(Cembalo solo)

G. A. Pandolfi MEALLI (17. Jh.)
Sonata prima „La Bernabea“
op. 4, Innsbruck 1660

J.J. van EYCK (1589-1657)
„Engels Nachtigaeltje“ (Englische Nachtigall)
(Blockflöte solo)

Antonio VIVALDI (1678 – 1741)
Sonata "flauto paradiso"
Pasticcio verschiedener Sonaten- und Konzertsätze
Andante - Allegro - Larghetto e spiritoso – Allegro

 

OMAN CONSORT
Michael Oman, Leitung & Blockflöte
Thomas C. Boysen, Theorbe & Barockgitarre • Daniel Oman, Barockgitarre & Colascione
Martina Schobersberger, Cembalo • Wolfgang Heiler, Barockfagott

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OÖNachrichten vom 23.05.2008
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St. Florian: Musikalische Erzählungen

Sinnesfrohe Barockwelt

Oman Consort: Konzert in St. Florian (21. Mai)
Michael Oman, Professor an der Bruckner-Uni, steht als international tätiger Blockflötenvirtuose an der Spitze des nach ihm benannten "Consorts". Das umfasst noch vier ebenbürtige Musiker für die Wiedergabe von Bass und Continuo-Begleitung: Thomas C. Boysen und Daniel Oman (Theorben, Gitarren), Martina Schobersberger (Cembalo, Orgel) und Wolfgang Heiler (Fagott).
Dadurch wird bei den Barockwerken ein Optimum an klanglicher Abwechslung und Farbigkeit erreicht, wobei Einfühlsamkeit und Klangsinn die Wahl dieser Instrumente bestimmen und die Struktur der Werke unterstreichen. Unter dem Titel "Musikalische Erzählungen aus der Alten und Neuen Welt" umfasste das Programm in St. Florians Sommerrefektorium viele Charakterstücke, Tanz- und Sonatensätze, die sich virtuos und leichtfüßig, effektvoll und schmachtend geben. Sie stammen von bekannten und vergessenen Komponisten des 17. Jahrhunderts aus Italien, Deutschland, England und Österreich. Bei ihrer Interpretation erfüllte der Solist Oman mit virtuosem Können hohe Erwartungen.
Alle Musiker bereiteten vergnüglichen Hörgenuss und Einsichten in die sinnesfrohe Barockwelt. (zam)

* * *

 

OMAN CONSORT

„Explosives Musizieren, prachtvolles Flötenspiel, barocker Swing“ – so könnte man die Grundbefindlichkeiten jener international agierenden Kammermusikgruppe nennen, die sich 2001 zum Oman Consort formiert hat und seit dessen Gründung mit Lobeshymnen und internationalen CD–Auszeichnungen gefeiert wird.
Spiritus rector des Ensembles ist der österreichische Blockflötenvirtuose Michael Oman, der nicht nur durch die Namensgebung (der innerste Kern sind familiäre Bande), sondern vor allem auch durch seine charismatische Bühnenpräsenz sowie einer freudig lebendigen Musizierausstrahlung der Gruppe eine sehr persönliche Handschrift vermittelt.
Der Oman Consort musiziert europäische Musik des 16.–18. Jahrhunderts in verschiedenster Formation (vom Trio bis Kammerorchester), wobei der Versuch unternommen wird, Musik aus ihrer rhetorischen Tradition heraus zu begreifen und dem emotionalen Spannungsfeld Künstler – Publikum nachzuspüren. Seit jeher gilt das besondere Interesse der Arbeit eines reichhaltigen Continuoconsorts, welches die klanglichen und stilistischen Merkmale barocker Blockflötenmusik vielfältig zum Ausdruck bringt.
Die Programme sind Spiegelbilder einer musikgeschichtlichen Epoche, die verschiedenste Aspekte aufzeigen sollen, und vor allem dem Moment der Intuition und Inspiration gebührend Platz einräumt. Vom intimen Blockflötenrecital bis zu barocken Blockflötenkonzerten (Vivaldi) wurden bereits zahlreiche künstlerische Projekte mit spezieller Programmthematik der Öffentlichkeit präsentiert und auf CD aufgenommen.
Lob der Fachpresse und internationale Auszeichnungen bestätigen den rasanten Aufschwung eines jener Topensembles barocker Kammermusik, das als „unglaublich agil, stürmisch, teilweise schon folkloristisch“ sowie als „hinreißendes Zelebrieren mit pulsierendem Donaublut in den Adern“ umschrieben wird.
In Zusammenarbeit mit dem Label „ORF Edition Alte Musik“ des österreichischen Rundfunks konnten bereits vier CD Projekte vorgestellt werden, zuletzt „Greetings from London – A Collection of Ayres, Fantassies and musical Humours“.
Seit dem Gründungsjahr 2001 folgte das Ensemble zahlreichen Einladungen im In– und Ausland und gastiert regelmäßig bei internationalen Festivals.

MICHAEL OMAN

geboren 1963 in Linz, zählt zu den führenden und vielseitigsten Blockflötisten seiner Generation. Studien an den Musikuniversitäten Linz und Wien sowie bei Prof. Walter van Hauwe am Conservatorium van Amsterdam. Danach folgten langjährige Studien bei Prof. Kees Boeke in Pitigliano (Südtoskana) und Arezzo. Nachforschungen vor allem über mittelalterliche Musik an den Bibliotheken in Trossingen (D) und Basel (CH).
Als Blockflötensolist und Ensemblespieler deckt Michael Oman die gesamte Bandbreite seines Repertoires – von einstimmigen mittelalterlichen Balladen und Estampien (Spielmannstänze), der reichhaltigen Consortliteratur der Renaissance sowie der früh– und hochbarocken Sonaten–/Konzertliteratur bis zur Musik des 20. und 21. Jahrhunderts ab. Um dieser stilistischen Bandbreite gerecht zu werden, gründete er mehrere Ensembles: Woody Performance Trio (1982), Quadro Wien (1986), ensemble aurelia (2000) für mittelalterliche und zeitgenössische Musik sowie das Oman Consort (2001) für die Blockflötenmusik des 16.–18. Jahrhunderts. Mit diesem Ensemble wurden vom intimen Blockflötenrecital bis zu barocken Blockflötenkonzerten (Vivaldi) bereits zahlreiche künstlerische Projekte mit spezieller Programmthematik der Öffentlichkeit präsentiert und auf CD aufgenommen. Lob der Fachpresse und internationale Auszeichnungen bestätigen den rasanten Aufschwung eines jener Topensembles barocker Kammermusik, das als „unglaublich agil, stürmisch, teilweise schon folkloristisch“ sowie als „hinreißendes Zelebrieren mit pulsierendem Donaublut in den Adern“ umschrieben wird. In Zusammenarbeit mit dem Label „ORF Edition Alte Musik“ des österreichischen Rundfunks konnten bereits vier CD Projekte vorgestellt werden, zuletzt „Greetings from London – A Collection of Ayres, Fantassies and musical Humours“.
Unter der Leitung von Marc Albrecht, Philippe Entremont, Peter Schreier, Erwin Ortner, Martin Haselböck, Sir John Eliot Gardiner und Sir Roger Norrington sowie mit den österreichischen Ensembles Ars Antiqua Austria, Armonico Tributo Austria, dem Solistenensemble der Wiener Akademie, dem Wiener Kammerorchester, den Wiener Bachsolisten, der Camerata Salzburg etc. konzertierte Oman seit den frühen 90er Jahren auf vielen bedeutenden Festivals sowie bei Rundfunk– und Fernsehstationen (ORF, ZDF, WDR, NDR, DRS etc.) in ganz Europa, Asien und Südamerika. Zahlreiche preisgekrönte CD Produktionen bei den Labels Arcana (2002 Gewinner des Diapason d’Or, zusammen mit der Altistin Bernarda Fink für die Einspielung der Kantaten von Francesco Conti), Symphonia (I), Chesky Records (USA), cpo (D) und novalis (CH) mit österreichischer Barockmusik, G.Ph.Telemann und J.S. Bach (4. Brandenburgisches Konzert zusammen mit Kees Boeke).
In den letzten Jahren widmete er sich ausschließlich seinem eigenen Ensemble, dem Oman Consort, sowie solistischen Auftritten mit diversen Kammerorchestern.
Er übte eine Unterrichtstätigkeit am oberösterreichischen Landesmusikschulwerk sowie der Musikschule der Stadt Linz aus und widmet sich seit 1989 als Professor für Blockflöte und Kammermusik seiner Klasse an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz. In diesem Zusammenhang vielfache Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik, die unter anderem im November 1997 zu einer viel beachteten Performance mit Musik, Tanz und Rezitation des koreanischen Komponisten Isang Yun, und im Oktober 2005 zu einem Komponistenportrait von Luciano Berio (80. Geburtstag) führte. Weitere Dozententätigkeit am dortigen Institut für Alte Musik und historischer Aufführungspraxis sowie an in- und ausländischen Hochschulen (Prag), Konservatorien (Klagenfurt, Thessaloniki) und an Meisterkursen für Alte Musik (Krieglach, Austria Barockakademie, Schloss Weinberg u.a.).

www.omanconsort.com

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