Österreichische Barockmusik
Die zur Barockzeit am Wiener Kaiserhof gepflegte Musik zeigte zuerst starke Einflüsse aus Italien, später aus Frankreich, wobei sich auch das spanische Hofzeremoniel auf das künstlerische Schaffen auswirkte. Der typisch österreichische Geist dieser Epoche wurde durch den Einfluß der vielen Kronländer geprägt. Die politischen und gesellschaftlichen Grenzen im Österreich der Barockzeit waren viel weiter ausgedehnt als heute. Deutsch war zwar Amtssprache, doch waren Latein und die übrigen Landessprachen in ihren Kulturkreisen fast gleichbedeutend. Elemente der Volksmusik aus dem Slawischen, dem Ungarischen und der alpenländische Musik beeinflußten damals die Kunstmusik nachhaltig und gaben ihr eine spezifische Note. Die Musik der Habsburgermonarchie spiegelt aber auch das Temperament und den Charakter des damaligen Bürgers im Kaiserreich wider, eines Menschen im Schmelzpunkt vieler unterschiedlicher Kulturen. Darin vereinigen sich die Lebenslust des Südländers, die Melancholie der Slawen, das Formalistische der Franzosen, das Hofzeremoniell der Spanier und das original Alpenländische des deutschsprachigen Raumes. Diese Mischung aus der Hofmusik - unter starker Einflussnahme der katholischen Kaiser Leopold, Joseph und Karl - mit der Volksmusik und ihrer tänzerischen Note machen den typisch österreichischen Klang aus.
Austrian Baroque Music
The music performed at the imperial court in Vienna at this period shows the strong influence of Italy and later of French forms, while Spanish court ceremonials also shape the character of the works. The typical Austrian style of the period also betrays the influence of the many Crown lands. The political and social boundaries of Austria in the baroque era were far wider than in the 20th century. Elements of Slav and Hungarian folk music mingle with alpine sounds and can be heard in the art music of the period. The Austrian sound also reflects the temperament and character of the monarchy - a unifying element in the melting-pot of many different cultures: the joie de vivre of the South, Slav melancholy, French formality, Spanish pomp and the Alpine character of the German-speaking regions. This fusion of court music (under the strong influence of the catholic emperors Leopold, Joseph and Karl) with folk music and elements of dance music form the typical sound of the Habsburg music.